Thüringen | Nachrichten und aktuelle Informationen

Thüringen erinnert am Freitag an die Opfer des Amoklaufs am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Kurz vor 11 Uhr versammeln sich Schüler, Lehrer, ehemalige Schüler, Angehörige, Nachbarn und Politiker vor der Freitreppe des Gymnasiums zum Gedenken. Wie in den Jahren zuvor werden die Namen der 16 Opfer verlesen. Am 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler innerhalb weniger Minuten elf Lehrer und Lehrerinnen, eine Referendarin, die Schulsekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten erschossen. Der 19-jährige Täter tötete sich dann selbst. Es war die erste Amoktat an einer deutschen Schule.

Bei der Internationen Gartenbauausstellung im chinesischen Chengdu hat ein Mühlhäuser einen der insgesamt 120 Gärten entworfen. Der Pavillon, der inmitten der Rosenbeete steht, soll während der Schau auch Treffpunt für deutsche Unternehmer sein und im Sommer während der EM ein Ort zum gemeinsamen Fußballgucken. Bis Ende Oktober werden bei der Ausstellung mehr als sieben Millionen Besucher erwartet.

Der Thüringer Landtag will am Freitag die geplante Verfassungsänderung unter Dach und Fach bekommen. Dazu liegt dem Parlament ein Gesetzentwurf vor. Verankert werden soll in der Verfassung unter anderem, dass das Ehrenamt gefördert wird und dass das Land für alle Aufgaben bezahlt, die an die Kommunen übertragen werden. Um die Verfassung zu ändern, ist im Landtag eine Zweidrittel-Mehrheit nötig.

Der Thüringer Landtag hat dem unkontrollierten Ausbau von Windrädern gestoppt. Das Parlament beschloss dazu mit den Stimmen aller Fraktionen ein von der CDU vorgelegtes Gesetz. Demnach darf in Gebieten, in denen es keinen gültigen Windenergieplan gibt, kein neues Windrad genehmigt werden. Ebenfalls beschlossen wurde vom Landtag ein von Linke, SPD und Grünen eingebrachter Änderungsantrag. Damit wird klar gestellt, dass das Verbot nicht gilt, wenn ältere Windräder durch neuere und bessere Anlagen ersetzt werden.

Beim Unternehmerdialog des Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA haben Thüringer Firmen die hohen Lohnkosten beklagt. Bei dem Treffen in Erfurt hat auch der Verband der Wirtschaft Thüringens das Lohngefüge im Freistaat als wesentlichen Nachteil gegenüber Mitstreitern in anderen Ländern bezeichnet. Thüringer Unternehmen könnten nur durch Innovation und Automatisierung darauf reagieren, hieß es. So musste zum Beispiel das strick-chick-Unternehmen in Apolda fünf der 23 Mitarbeiter kündigen, weil die Lohnkosten die Hälfte des Jahresumsatzes von 1,3 Millionen Euro ausgemacht hatten. Gleichzeitig hat das 120 Jahre alte Unternehmen einen Teil der Produktion in die Slowakei verlagert. Der Arnstädter Flugzeugmotoren-Instandhalter N3 sucht dagegen händeringend neue Mitarbeiter. 150 Millionen Euro werden gerade am Thüringer Standort investiert. Die Belegschaft soll um 400 auf 1.200 Mitarbeiter erweitert werden.

Linke, SPD und Grüne wollen Schwimmbädern kleiner Kommunen finanziell unter die Arme greifen. Das sieht ein Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen vor, der am Donnerstag im Thüringer Landtag beraten wurde. Hintergrund sind die gestiegenen Energiepreise. Laut Linke zielt die Unterstützung auf kommunale Schwimmbäder, in denen auch Schwimmunterricht angeboten wird. Insgesamt sollen fünf Millionen Euro aus dem Sondervermögen zur Energiekrise ausgezahlt werden, so die Idee.  Der Gesetzentwurf könne nur ein Anfang sein, argumentierte die CDU. Wenn man nicht flächendeckend in Thüringen Schwimmbäder habe, werde die Schwimmfähigkeit der Kinder leiden. Der Entwurf muss noch vom Landtag verabschiedet werden.